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Die Sportmedizin beschäftigt sich mit den Auswirkungen körperlicher Aktivität auf den Körper und nutzt diese therapeutisch. Natürlich fällt der Muskel- und Kraftzuwachs bei sportlichen Menschen besonders auf. Doch körperliche Aktivität beeinflusst alle Organe und körperlichen Systeme: Herz, Blutdruckregulation, Lunge, Gehirn, Psyche, Augen, Knochen, Gelenke, Magen-Darmapparat, hormonelle Systeme und Stoffwechselsysteme.
Körperlich aktive Menschen leben bekanntlich länger und sind gesünder. Wer sich regelmäßig bewegt, hat sein Gewicht unter Kontrolle. Nicht alle wissen jedoch, dass auch gesundheitlich angeschlagene Menschen durch Training einen günstigeren Krankheitsverlauf haben.
Das Herzkreislaufsystem profitiert von Trainings besonders durch Arbeitsökonomisierung und Leistungsverbesserung: Ein trainiertes Herz muss bei der gleichen Anstrengung weniger arbeiten als ein untrainiertes. Auch Patienten mit Herzschwäche profitieren also vom Sport. Darum motivieren wir Herzpatienten zu regelmäßiger körperlicher Aktivität – zum Beispiel nach einer Bypass-Operation, einem Herzklappenersatz, einem Herzinfarkt, einer Stentversorgung, bei Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck. Durchblutungsstörungen in den Beinen verbessern sich durch das regelmäßige Gehen längerer Strecken.
Atembeschwerden bei Asthma oder chronischer Bronchitis gehen durch Training zurück. Erkältungsbeschwerden werden gelindert.
Degenerative Prozesse im Gehirn wie Demenzen werden Dank sportlicher Betätigung verlangsamt oder gestoppt, das Gehirnvolumen kann sogar wachsen. Eine verbesserte Gangkoordination führt zu einem geringeren Risiko von Stürzen. Auch die Psyche profitiert von Bewegung, Depressionen treten seltener auf.
Die Knochen werden stabiler und brechen nicht mehr so leicht. Auch die Gelenkfunktion bessert sich – dies gerade auch, wenn bereits eine Arthrose vorliegt. Rückenbeschwerden gehen zurück.
Die Haut wird besser durchblutet und damit straffer. Stoffwechselvorgänge wie die Insulinfunktion und die Blutfettwerte bessern sich. Dadurch haben Diabetiker bessere Blutzuckerwerte und Herzpatienten weniger Arteriosklerose in ihren Herzarterien.
Die hormonellen Systeme bleiben leistungsfähig: Sportliche Frauen haben weniger Wechseljahrbeschwerden, Männer mehr Potenz. Durch die Stärkung des Immunsystems treten Krebserkrankungen seltener auf, die Metastasenbildung wird gehemmt.
Die Sportmedizin nutzt hochspezialisierte Untersuchungstechniken wie die Laktatentwicklung, die Spiroergometrie und die Messung der Körperzusammensetzung. So gelingt eine Objektivierung der Leistungs- und Belastbarkeit des Muskelstoffwechsels, der Muskelmasse und der Muskelverteilung. Auch Lungenfunktion, Atemleistung sowie Herzleistung und Herzbelastbarkeit werden präzise dargestellt.
Aus den ermittelten Parametern kann für jeden gesunden oder erkrankten Menschen eine genaue Trainingsempfehlung abgeleitet werden, die individuelle Möglichkeiten und Einschränkungen berücksichtigt. Jeder Mensch ist trainierbar, übrigens auch vollkommen unabhängig vom Alter: 100-Jährige zeigen die gleichen günstigen Anpassungsreaktionen wie junge Menschen.
Es ist wichtig für jeden Einzelnen, genau die richtige Form an körperlicher Aktivität zu finden und eventuelle Grenzen festzulegen. Dabei ist nicht entscheidend, ob vorranging ein Krafttraining, ein Kraftausdauertraining oder ein Ausdauertraining erfolgt. Alle drei sind grundsätzlich trainingswirksam. Zudem ermöglicht die Sportmedizin die Bestimmung der individuell günstigen Belastungsintensität, der Häufigkeit und Belastungsdauer. Erfolge stellen sich schnell ein, wenn die körperliche Aktivität regelmäßig nach diesen Vorgaben erfolgt und entsprechend der Trainingsfortschritte und dem Krankheitsverlauf angepasst wird.